Wald ist Leben

von Götz Heeschen


 Chile - Ein Blick in die Urzeit !


Nachfahren aus der Urzeit


Die Wälder Chiles ermöglichen uns einen fantastischen Blick in die Urzeit, auch in die Urzeit Norddeutschlands. Am Ende der Welt gelegen, umrahmt von längst gerichteten Gebirgen blieben sie über die Jahrmillionen erhalten.

Die Arten reichen bis in das Trias- und Jura-Erdzeitalter zurück und waren einst weltweit verbreitet. Sie werden dort unglaublich alt. Die Araukarien erreichen ein Alter bis zu 2000 Jahren, die seltenen Alerce-Bäume sogar bis zu 3.500 Jahren. Die Araukarien prägen mit den schneebedeckten Vulkanen die einzigartige Landschaft im Süden des Landes. 

Urwüchsige Buchenwälder


Die Nothofagus-Wälder sind im Bergland Chiles sehr verbreitet. Die Coihue zum Beispiel ist immergrün, hat Blätter ähnlich einer Erle und kommt bis nach Feuerland vor. Sie wird bis zu 700 Jahre alt und ist ein Relikt aus dem Tertiär (Miozän). Diese Arten waren auch einst in Europa verbreitet.

Das Holz ist sehr dauerhaft (Handelsname Feuerlandkirsche).

Die Nordamerikaner haben ganze Landstriche ausgeplündert und das Holz bis nach San Francisco verschifft. Viele Holzhäuser dort sind aus ihrem Holz, neben den Häusern aus heimischer Sequoia. Heute stehen alle Nothofagus-Wälder unter besonderem Schutz. 

Naturnahe Forstwirtschaft für Chile


Silvicultura cercana a lo natural para Chile


Die Forstwirtschaft in Chile findet weitgehend in den Anpflanzungen von Kiefern (Pinus radiata) und Eukalyptus statt, die rasch heranwachsen und noch weitgehend im Kahlschlag genutzt werden. 

Nach dem Studium hatte ich Gelegenheit,  5 Jahre dort zu leben und einen Forstbetrieb aufzubauen. Das erste Bild zeigt die Aufforstungen 1986. Die drei folgenden Bilder zeigen das Ergebnis nach 30 Jahren: einen Eukalyptus-Mischwald und ganz unten einen Sequoia-Mischwald (Durchmesser um 1 Meter!).

Diese Wälder entsprechen zwar noch nicht dem Prinzip der Naturnähe wie in Deutschland, sind aber dank ihrer Mischung naturnäher und damit ökologisch stabiler als die üblichen Monokulturen. Auffällig sind die vielen Vögel, welche die Mischwälder lieben. Sie sorgen nach der einzelbaumweisen Nutzung für die Ansamung heimischer Arten.  


La silvicultura en Chile se lleva a cabo principalmente en las plantaciones de pino (Pinus radiata) y eucalipto, que están creciendo rápidamente y todavía se utilizan en gran medida en la tala rasa.

Después de mis estudios, tuve la oportunidad de vivir allí durante 5 años y montar un negocio forestal. La primera imagen muestra la reforestación en 1986. Las tres imágenes siguientes muestran el resultado después de 30 años: un bosque mixto de eucaliptos y debajo un bosque mixto de secuoyas (de alrededor de 1 metro de diámetro).

Estos bosques aún no corresponden al principio de casi naturalidad como en Alemania, pero gracias a su mezcla son más naturales y por lo tanto ecológicamente más estables que los monocultivos habituales. Con el uso de árboles individuales, deberían seguir especies de árboles nativos mixtos, lo que gradualmente hará que los bosques sean más naturales. Aquí ya se pueden encontrar muchas aves, que aseguran la acumulación de especies de árboles nativos.


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