Wald ist Leben

von Götz Heeschen

Wald ist Leben !

Herzlich Willkommen !

Schön, dass Sie den Weg zu mir gefunden haben! Ich lade Sie ein, Natur, Wald und Heimat unseres schönen Landes Schleswig-Holstein näher kennenzulernen.

Entdecken Sie die Natur, die geheime Welt der Wälder, entdecken Sie Schleswig-Holstein !


Ein Kleinod ist das seltene Leberblümchen, welches noch im Naturpark Westensee anzutreffen ist. Es zeigt in seiner Winzigkeit, dass die Erfüllung von Schönheit und Harmonie uns nicht zufällt, sondern dass wir diese erst bewusst wahrnehmen müssen.


Achtung: Angekündigte Exkursionen jetzt auf letzter Seite s.o.!


Warum sind Wälder so wichtig ?

Wälder sind eine Quelle des Lebens! Sie liefern den so wichtigen Sauerstoff, den alle Lebewesen und wir Menschen zum Atmen benötigen. Neben Algen im Meer und Pflanzen auf der Landoberfläche liefern sie den Hauptanteil. Der Sauerstoff zum Atmen auf der Erde ist im planetaren Vergleich ein nahezu einzigartiges Phänomen! Dieser lässt nämlich auf das  Wachstum von Pflanzen schließen, denn freier Sauerstoff würde ohne sie sofort feste Bindungen eingehen. 


Was sagten unsere Vorfahren ?

"Wälder sind das Leben eines Landes !", so hielten die Babylonier ihre Erkenntnis schon vor rund 3000 Jahren auf Tontafeln fest! Babylon lag in Vorderasien im heutigen Irak und war eine blühende Metropole des Handels, der Kunst und der Wissenschaft. Heute ist dort nichts als Sand. Die Menschen der Region sind arm und leben am Rande des Chaos. Die Bibel berichtet, wie ein Volk über das andere her fiel. Keiner ihrer Führer zeigte Einsicht, Erbarmen und Verantwortung - und das bis heute.

Ist es nicht seltsam, wenn wir heute über uns und unsere Geschichte nachdenken?  Heute wird uns bewusst, dass wir alles aufs Spiel setzen, wenn wir so weiter machen. Wie nie zuvor, lässt uns die Geschichte erkennen, dass wir alle voneinander abhängig sind.  Sie zwingt uns, Verantwortung zu übernehmen, einander zuzuhören und gemeinsam im friedlichen Miteinander zu handeln. 

Wie zeigen uns Wälder den Weg in die Zukunft ?

Die größte Geißel der Menschheit ist nicht die Abholzung der Wälder, wie sie seit der Antike in Südeuropa und  in Vorderasien stattfand!  Es ist die ungehinderte Beweidung über Jahrtausende! Sie führte zur Verkarstung des Landes, zum Ausbleiben des Regens, zum Elend der Region. Die Beweidung ließ den Wäldern keine Chance! Die nachwachsenden Bäume wurden immer wieder abgefressen, wie hier in den Pyrenäen

Der Weg lautet also: Weidetiere wie bei uns auf eingezäunten Feldern halten und den Wälder eine Chance geben! Dann sorgen sie für Bodenbildung, Abkühlung und Luftfeuchte und geben so dem Land wieder eine Zukunft!

Warum sind Wälder so wichtig für den Artenschutz ?

Wälder geben der Vielfalt der Arten ein Zuhause! Sie halten das komplexe Ökosystem Leben am Laufen. Es sind vor allem unsere alten heimischen Laubwälder, die eine unglaubliche Artenvielfalt aufweisen: bis zu 1000 Pilzarten, 800 Holzkäferarten, 400 Flechtenarten, 240 Kräuterarten, 100 Gehölzarten und unzählige Arten Lebewesen, angefangen von Bakterien, über Insekten bis hin zu den Vögeln und Tieren. Diese Wälder reichen mit ihren Arten bis in die Zeit der Wiederbewaldung nach der Eiszeit zurück. 

Wie könnte es schöner sein !


Unsere Waldblumen zeigen auf, wie alt ein Wald ist!

Erst in den letzten Jahren wurden die erstaunlichen Zusammenhänge deutlich: Arten wie Buschwindröschen, Goldnessel und Perlgras kennzeichnen mit ihrer Verbreitung Wälder, die bis in das Mittelalter zurückreichen.

Unsere Wälder in Schleswig-Holstein müssen aber noch viel älter sein, da unser Land im frühen Mittelalter nach alten Quellen noch ein reines Waldland war und später erst besiedelt wurde.

Antworten hierzu gibt die Pollenanalyse: Die männlichen Samen-körner sind winzig klein, aber von Art zu Art sehr unterschiedlich. Sie blieben im feuchten Boden mehrere 1000 Jahren erhalten. Analysiert man das Alter der Ablagerungen, gewinnt man Erkenntnisse zum Vorkommen der Arten jener Zeiten. Mit ihrer Verbreitung geben sie ein spannendes Bild der Geschichte des Landes und seiner Wälder. 

Wie schützen Wälder unser Klima ?

Wälder saugen den Regen wie ein Schwamm auf und geben die Feuchtigkeit übers Jahr verteilt wieder ab. Sie speisen Bäche und das Grundwasser. Mit der Verdunstung tragen sie die Feuchtigkeit von den Küsten weit ins Land. Mit ihrem Wachstum nehmen sie große Mengen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff frei. Dies ermöglicht Lebewesen zu atmen und sich zu ernähren, die wiederum Kohlendioxid frei geben. So sorgen sie für nachhaltige Kreisläufe und ein ausgeglichenes Klima.

Warum sind Wälder so wichtig für den Bodenschutz ?

Wälder sorgen für Totholz und damit für neues Leben! Aus Totholz wird Humus. Der Humus bindet in gigantischem Umfang Nährstoffe, Feuchtigkeit und Kohlendioxid. Der Humus lässt mikrobielles Leben, Bakterien und Pilze wachsen, die wiederum die Bäume mit Wasser und Nährstoffen versorgen. So kommen die Bäume ohne Dünger aus, speichern Feuchtigkeit und überdauern Trockenzeiten. 

Weltweit wird im Boden rund 4x so viel Kohlendioxid wie in der oberirdischen Vegetation und mehr als 2x so viel wie in der Atmosphäre gespeichert. Würden alle Böden mit genügend Humus angereichert werden, könnten große Mengen Kohlendioxid, welche wir in Deutschland freisetzen, kompensiert werden. Trockenzeiten und Starkregen könnten so viel besser ausgeglichen werden.

Welche Rolle spielten Wälder einst ?

Ihre Geschichte ist unsere Geschichte! Bis ins frühe Mittelalter war Schleswig-Holstein dicht bewaldet. Alle Dinge des täglichen Bedarfs waren aus Holz. Holz lieferte die nötige Energie zum Heizen und Kochen. Mit der bäuerlichen Nutzung wurden die Wälder immer weiter zurückgedrängt. Der Adel legte Gutshöfe an und verlangte immer höhere Abgaben. Die Gewinnung von Holzkohle und Glas ließ die Wälder im 18.Jahrhundert auf 4 Prozent dahin schwinden. Holz und damit Energie wurden knapp! Um der Holznot zu entgehen, folgten große Aufforstungen mit Fichten aus den Mittelgebirgen. Die Nutzung von Steinkohle und Erdöl führte schließlich zur Entlastung der Wälder. 

Welche Rolle spielen Wälder heute ?

Klein aber oho! Schleswig-Holstein hat gerade mal 11 Prozent Wald, dennoch spielen Wälder eine große Rolle: 65 Prozent sind reich an heimischen Laubbäumen, 30 Prozent der Standorte sind seit der Nacheiszeit durchgehend bewaldet. Wälder geben unserem Land die schönsten Kontraste. Sie sind für uns Inseln der Ruhe, Geborgenheit und Besinnung. Sie sorgen für ein ausgeglichenes Klima und sichern damit unsere Lebensgrundlagen. Sie sind ein Zuhause für zahllose Pflanzen und Tiere und damit Quelle der genetische Artenvielfalt. Wälder liefern den wunderbaren Rohstoff Holz, der nachhaltig genutzt, immer wieder nachwächst. 

Dem Waldsterben konnte mit der Reduktion von Schwefel und Schwermetallen in der Atmosphäre Einhalt geboten werden. Heute aber machen Stickoxide und Trockenheit den Wäldern zu schaffen. Treibhausgase und Klimawandel fordern eine nachhaltige und naturnahe Nutzung aller Ressourcen. Die Wälder mahnen zur Umkehr! 

Alles bio oder was ?

Mit Einführung der Forstwirtschaft Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Wälder in Deutschland nachhaltig genutzt: Es wird nur so viel Holz geschlagen, wie nachwächst. Als Gedankenmodell diente der Altersklassenwald. Dieser wurde über 100 Jahre lang hartnäckig verteidigt, da man insbesondere mit der Fichte hohe Erträge erwartete. Doch diese Erträge blieben Theorie. Nachhaltigkeit allein genügte nicht: Die Wälder verlangten Naturnähe!

Die Abkehr vom Altersklassenwald war eine Revolution! Seit 1992 werden Schleswig-Holsteins Wälder naturnah bewirtschaftet, d.h. ohne Kahlschlag, vorrangig mit heimischen Baumarten und Naturverjüngung - ohne Chemie und ohne Düngung. Dazu gehören der Erhalt von Totholz und Naturwald sowie der Schutz der Biotope und Waldfunktionen. 

Wie die Geschichte zeigt, würde eine rein betriebswirtschaftliche Ausrichtung dem Wald nicht gerecht werden. Die Wälder verlangen eine ganzheitliche Fürsorge, d.h. die Politik muss den Waldbesitzer in die Lage bringen, diese Leistungen angemessen zu erfüllen. 

Warum sind Wälder so wichtig für jeden ?

Wälder führen zur Besinnung! In der von Menschenhand gemachten Umwelt entfernen sich  die Menschen immer weiter von der Natur. Sie merken gar nicht, wie sie sich damit vom Leben und vom Miteinander entfernen. Früher oder später muss es zur Krise kommen. Die Corona-Krise offenbart es.  Sie zwingt zur Besinnung, zum verständnisvollen Miteinander!  

Wie helfen uns Wälder ganz persönlich ?

Wälder machen glücklich! Der Aufenthalt im Wald lässt uns zu Ruhe kommenEr gibt uns Kraft und wir spüren die frische Waldluft. Die vielen Eindrücke inspirieren uns und wir kommen auf neue Gedanken.  Wir atmen Pflanzenstoffe ein, die unser Immunsystem stärken, wie Terpene, Gerbstoffe der Bäume zur Abwehr von Viren und Bakterien. Wir stärken den Kreislauf, senken den Herzschlag und entspannen den Blutdruck. Das lichte Grün beruhigt unsere Augen, Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone freigesetzt.  Im Frühling lässt er uns den Zauber der erwachenden Natur verspüren. Im Sommer verschafft er uns wohltuende Abkühlung und schützt uns vor der harten Sonnenstrahlung. Im Herbst zeigt er uns seine rotbraune Farbenpracht und lässt uns die Vergänglichkeit des Lebens spüren.  Im Winter "spricht" er mit dem Rauschen der Kronen zu uns. Dann gibt er uns Hoffnung auf einen Neuanfang.

Wie geben uns Wälder einen Sinn für das Leben ?

Schon bei Eintritt in den Wald spüren wir, dass hier die Natur das Sagen hat. Wir sind nur kleine Lichter, die andächtig unter den alten Bäumen herumlaufen. Uns ist bewusst, dass wir nur einen Teil der Wirklichkeit erfassen. Die tiefen Zusammenhänge der Natur bleiben uns verborgen. Je weiter wir aber vordringen, desto erstaunlicher ist ihre Welt. Wie unsere Vorfahren so verspüren  wir eine Harmonie im Wald, die über unserem Verständnis liegt. Der Einklang mit der Natur gibt uns das Gefühl der Geborgenheit. Wir erkennen, dass unsere Wohlstandsgesellschaft nur auf tönernen Füßen steht und dass die Zukunft im Einklang mit der Natur  liegt.

Was ist ihr Geheimnis ?

Wir haben uns so sehr an die Umwelt gewöhnt, dass wir die alltäglichen Wunder gar nicht mehr wahrnehmen. Doch schauen wir genauer hin - verweilen wir im Wald und lauschen! Dann werden uns die geheimen Dinge kund!

Die Natur sorgt für die kleinste Geschöpfe, die anderen zum Leben verhelfen. Diese erfreuen sich am Leben und dienen dem Nächsten in Freude: das alles auf harmonische Weisen, ästhetisch in Vollendung! Dem Menschen bleibt nur das Staunen. 

Was ist das Wesen der Natur? Der Kampf um das Dasein? Der Sieg des Stärkeren? Nein - hier irrt der Mensch! Nicht die Beutegreifer herrschen über die Beutetiere. Es sind die Beutetiere, die über ihr Wohlergehen bestimmen!  Nicht der Stärkere einer Art überlebt, sondern der sich am besten an seine Umwelt anpasst. Nicht die großen Saurier überlebten den Asteroiden-Einschlag vor 65 Millionen Jahren sondern die kleinen Nagetiere unter der Erde, Vorläufer der Säugetiere. 

Die Natur schreibt auf geheimnisvolle Weise vor, wohin die Reise geht! Sie hat das Sagen - erstaunlich in der Rückschau, ungewiss in der Vorschau! Wer nicht mit ihr ist, den verlässt das Glück!

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